Gründung

Die Ursprünge unserer Wehr gehen bis 1835 zurück. Im genannten Jahr wurde die erste Handdruckspritze angeschafft. Den Feuerlöschdienst mussten ab dieser Zeit geeignete Einwohner des Ortes ausführen. Es kam zur Bildung einer Pflichtfeuerwehr. Dies geschah in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die genaue Jahreszahl ist leider nicht mehr genau feststellbar.

Am 06.01.1905 erfolgte dann die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Uhyst a.T., im Gründungsprotokoll heißt es wie folgt:

Zu der durch Herrn Friebel mittels Zirkular einberufenen Versammlung zur Besprechung und eventuellen Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr hatten sich nachmittag vier Uhr im hiesigen Erblehngericht außer den im Zirkular verzeichneten Herren auch Herr Brandmeister Stölzel nebst fünf Kameraden der Bischofswerdaer Feuerwehr eingefunden.

1910

Entwicklung bis 1945

Verbesserte Technik stand den Kameraden erst ab 1935 zur Verfügung, als die Wehr eine Motorspritze bekam. Es muss ein historisch-festlicher Tag gewesen sein, denn in einem Versammlungsprotokoll von damals ist zu lesen:

„Es wird beschlossen, die Motorspritze in Burkau vom Bahnhof abzuholen. Die Musik und die Kameraden, welche nicht Radfahrer sind, werden auf dem Molkereiwagen gefahren. Der Wehrführer und einige Kameraden reiten, die übrigen schließen sich per Rad
an.“

1937 wurden die Pferde als Zugmittel für die Spritze abgelöst. Der ehemalige Fabrikbesitzer Hecker aus Dresden, der schon Jahrzehnte in Uhyst zur Jagd kam, schenkte der Wehr einen gebrauchten Mercedes zum Feuerwehrdienst. Leider währte der für damalige Verhältnisse gute Ausbildungs- und Ausrüstungsstand der Feuerwehr nicht lange, denn der 2. Weltkrieg riss sehr große Lücken in die Reihen der Wehr und auch die technische Ausrüstung ging auf ein Minimum zurück.

1945 – Der schwere Neubeginn

Nach Beendigung des Krieges musste von Neuem begonnen werden. Es fehlte an Feuerwehrbekleidung und Ausrüstungsgegenständen. Es war außer der Spritze und einigen Schläuchen fast nichts mehr da. Die Einsätze mussten oft unter schwierigsten Bedingungen durchgeführt werden. Man musste wieder die Pferde vor den Spritzenwagen spannen. In den 50-er Jahren konnte man zwar gelegentlich auch auf einen Traktor oder LKW zurückgreifen, das war aber mehr oder weniger dem Zufall überlassen.

Aufschwung in den 1960er Jahren

Eine durchgreifende Verbesserung der materiellen Situation trat erst in den 60-er Jahren ein. Uniformen und Einsatzbekleidung standen wieder zur Verfügung, die Wehr erhielt Schläuche, eine neue Spritze und ein Fahrzeug. Mit der spürbaren Verbesserung der materiellen Voraussetzungen erhöhte sich auch der Ausbildungsstand der Wehr, man konnte den Anforderungen wieder weitgehend gerecht werden. Ab 1965 beteiligten sich die Uhyster Kameraden regelmäßig bei Wirkungsbereichs- und Kreisausscheiden im Gruppenwettkampf / Einsatzübung. Auch der Erfolg blieb dabei nicht aus, was sechs Kreissieger-Urkunden belegen. Besonders stolz sind die betreffenden Kameraden heute noch auf den 1. Platz beim Bezirksausscheid 1968 in Dresden. Seit 1970 besitzt bei den Kameradinnen und Kameraden der FFW Uhyst a.T die körperliche Ertüchtigung in Form von Feuerwehrsport einen hohen Stellenwert, weil dadurch das physische Leistungsvermögen gefestigt und erhöht wird und weil es auch etwas Spaß macht. Bei Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften waren die Uhyster oft sehr erfolgreich. Gestartet wurde in den Disziplinen Löschangriff, Gruppenstafette, 4×100-m-Feuerwehrstaffel und 100-m-Hindernisbahn. 18-mal Kreissieger, zwei 3. Plätze im damaligen Bezirk Dresden und ein 4. Platz im Land Sachsen sind die Ausbeute. Zahlreiche Pokale kamen hinzu. Insgesamt schmücken mittlerweile mehr als 120 Pokale das Traditionszimmer der Freiwilligen Feuerwehr.

Die 1990er Jahre

Nach den historischen Ereignissen 1989/90 setzte die Uhyster Feuerwehr ihre Arbeit gewissenhaft optimistisch fort, allerdings änderte sich durch die gesellschaftlichen Veränderungen der Alltag bei der Feuerwehr, weil mit der Wiedervereinigung verschiedene Dinge entfielen bzw. durch neue ersetzt wurden. Es gab zwar keine Kampfappelle mehr und keinen sozialistischen Wettbewerb, aber der Aufgabenbereich der Feuerwehr wurde nunmehr auf die technische Hilfeleistung bei Unfällen und Havarien erweitert, somit wurde die Wehr wesentlich stärker gefordert. Mit neuer Technik musste man sich vertraut machen, da die Wehr zusätzlich einen RW1 bekam, ein Fahrzeug (MAN) für Rettungs- und Bergungsarbeiten. Ein wesentlich größeres Problem war jedoch, dass die Anzahl der Kameraden zurück ging. Zahlreiche Kameraden hatten ihre ursprüngliche Arbeit verloren, mussten andere flexible Tätigkeiten ausführen oder in die Altbundesländer fahren, um existieren zu können. Der Kampf um Arbeitsplätze beeinflusste sehr die Dienstdurchführung.

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